Am Freitag, den 26.02.2021, besuchte der Biologie Leistungskurs der Q1 das Bergische Lehr-Lernlabor Biologie der Universität Wuppertal. Corona bedingt nahmen die Schülerinnen und Schüler vom Home-Office aus an dem Seminar teil. Das Seminar mit dem Titel „Von HIV bis SARS-CoV-2 – Wie Viren die Welt in Atem halten können“ drehte sich rund um das Thema viraler Infektionskrankheiten und deren Therapie. Geleitet wurde das Seminar durch drei Dozenten der Universität Wuppertal.
Zu Beginn des Seminars wurden die vielfältigen Arten von Virionen und deren grundlegender Aufbau besprochen. Dazu wurden die Schülerinnen und Schüler in Gruppen aufgeteilt, in denen sie sich jeweils speziell um ein bestimmtes Virus gekümmert haben. Neben dem Aufbau und dem spezifischen Ablauf der Virusinfektion gingen die Schülerinnen und Schüler der Frage nach, inwiefern eine Virusinfektion therapiert werden kann und ob es einen Impfstoff gegen dieses Virus gibt. Die gewonnen Erkenntnisse wurden anschließend durch die einzelnen Expertengruppen im großen Plenum vorgestellt.
Die Frage, die sich nun nach dem Kennenlernen der vielen verschiedenen Virusarten ergab, war die, wie ein möglichst effektiver Schutz gegen die Virusinfektionen erreicht werden kann. Die Antwort auf diese Frage ist wie die vielen verschiedenen Übertragungswege unterschiedlich, denn jedes Virus ist individuell. Jedoch gibt es einige Basics, wie ein wirkungsvoller Schutz gegen bakterielle und virale Infektionen erreicht werden kann.
Dies konnten die Schülerinnen und Schüler durch ein Selbstexperiment herausfinden. Dazu befüllte jedes Kursmitglied eine kleine Schüssel mit Leitungswasser und etwas gemahlen Pfeffer oder Zimt. Gingen die Schülerinnen und Schüler mit einem Finger mit etwas Seife in die Schüssel, konnte beobachtet werden, wie sich der Pfeffer schlagartig zur Seite der Schüssel bewegte. Aus dieser Beobachtung konnte nun die Erkenntnis gewonnen werden, dass die Tenside (Fette) der Seife dafür sorgen, dass die Oberflächenspannung des Wassers verloren geht und der Pfeffer zur Seite gedrückt wird. Dies bedeutet also im übertragenden Sinne, dass die Seife dazu in der Lage ist, die Membranhülle eines Virions durch Tenside zu zerstören, was eine Weiterverbreitung unmöglich macht.
Das Highlight des Seminars war die Arbeit im „online Labor“, in dem die Schülerinnen und Schüler das Elisa-Verfahren zum Nachweis von Antikörpern im Blut anwenden konnten. Dazu mussten sie, ebenfalls wie in einem echten Biologielabor, alle Arbeitsschritte durchlaufen, die für den Nachweis von Antikörpern von Nöten sind.
Der Schluss der Stunde stand ganz im Zeichen der prophylaktischen Maßnahmen, mit denen sich der Mensch vor der Infektion mit dem Coronavirus schützen kann. Dazu stellten die Dozenten die Funktionsweise und Unterschiede der gängigen Impfstoffe dar. Beispielsweise arbeitet der Biontech Impfstoff mit der mRNA-Technik, die bewirkt, dass unsere Körperzellen mithilfe eines Bauplans (mRNA) ein Bestandteil eines Virusproteins herstellen, wogegen Antikörper gebildet werden können, die gegen eine Infektion schützen. Während das Astra Zeneca Präparat mithilfe von „Gen-Taxis“ (Vektoren) einen Teil des Erbmaterials in die Körperzellen einschleust, weshalb der Körper ebenfalls ein Teil des Virus herstellt, woraufhin ebenfalls Antikörper gebildet werden.
Zu guter Letzt möchten wir, der Bio-LK der Q1, uns ganz herzlich bei unserer Lehrerin Frau Mesanovic für diesen tollen Tag bedanken, der eine willkommene Abwechslung zum Unterricht bot!
Jonas Garrels Q1