Liebe Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler,
das Unvorstellbare ist eingetreten: Nach Jahrzehnten ist der Krieg nach Europa zurückgekehrt.
Der russische Präsident Putin hat Streitkräfte mobilisiert und in das souveräne Nachbarland Ukraine einmarschieren lassen. Er tritt das Völkerrecht mit Füßen und ist in seinem Angriffskrieg für unendliches Leid verantwortlich.
Die Folgen dieses Angriffskrieges sind bereits jetzt nach wenigen Tagen beträchtlich: Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht, Familien werden getrennt, Millionen Menschen leben in Angst, Soldaten und Zivilisten, darunter auch viele Kinder, sterben.
In einer beispiellosen Geschlossenheit haben sich die Staaten der freiheitlich gesinnten Gesellschaften, insbesondere auch die Länder der Europäischen Union, zusammengefunden, um dem Aggressor Putin hauptsächlich mit nichtmilitärischen Mitteln entgegenzutreten und die Ukraine zu unterstützen.
Die weltweite Empörung über die russische Aggression ist groß. Sie zeigt sich in der Sondersitzung der UNO-Vollversammlung, offenbart sich über politische, ökonomische und sportliche Maßnahmen gegenüber Russland und dokumentiert sich in Friedensdemonstrationen, z.B. in Berlin und Köln, an denen sich Hunderttausende Menschen beteiligt haben.
Am Mittwochmorgen, zu Beginn der ersten Unterrichtsstunde, werde ich das Kollegium und alle Schülerinnen und Schüler per Durchsage zu einer Schweigeminute aufrufen. Wir möchten, entsprechend der Tradition unserer EMMA, der zahlreichen Opfer des Krieges gedenken. Dazu gehören alle Menschen, die unter diesem Krieg leiden. Dies gilt auch für die Menschen in Russland, die unter ihrem Regime verzweifeln, belogen werden oder wegen ihres Eintretens für den Frieden nun im Gefängnis sitzen.
Ich verbleibe mit dem Wunsch nach einer friedlicheren Welt
Ihr Rainer Schulz